Workspace

Kreatives Arbeitsumfeld

Farbe ist ein hochwirksames, aber simples Gestaltungsmittel mit großem Einfluss auf unser Wohlbefinden. Für die Gestaltung von Arbeitsräumen also durchaus relevant. - Eva Marguerre
Catherine Hug

Colour Code

Farbe kann viele Zwecke erfüllen. Als Leitsystem und Gefühlsverstärker fungiert sie im neuen Innovationsraum von nextMedia.Hamburg, den das Designstudio Besau & Marguerre gestaltete und in dem kreative Köpfe, Start-ups und Unternehmen aus der Medien und Digitalwirtschaft zusammenkommen, um gemeinsam an zukunftsfähigen Lösungen zu arbeiten. Hier ziehen sich auf Tapeten gedruckte Farbverläufe durch alle Räume und symbolisieren die fließenden Übergänge von einer entspannten Atmosphäre hin zur fokussierten Konzentration. Von einem kräftigen Blau im Workshop-Space über Grüntöne im Open- Desk-Bereich bis hin zu zarten Lilatönen unterstützen kühle Farbtöne die konzentrierte Atmosphäre in den flexiblen Büros und an den Schreibtischen.

Orte der Kommunikation, Begegnung und gemeinsamer Arbeit wurden dagegen in warmen Farbtönen gestaltet: So laden tiefe Rottöne und strahlendes Pink in den Open-Desk-Bereichen und den Besprechungsräumen zum Netzwerken und regen Austausch. Auch das sanfte Gelb der Hauptküche fügt sich nahtlos in das auffällige Farbkonzept ein.

Zu der Ausstattung, die Gärtner Möbel in Hamburg zu dem Projekt beisteuerte, gehören auch die Vorhänge aus reiner Wolle. Ton in Ton stützen sie das Farbkonzept und erlauben eine stufenweise und spontane Zonierung der Bereiche. Das weiche Spiel der Wellen strahlt ein behagliches Gefühl aus, dazu sind die dafür verwendeten Polsterstoffe von Kvadrat akustisch wirksam.

Think green

Grüner denken! Bei der Gestaltung von Büroräumen kann diese Aufforderung zweierlei Bedeutung haben: mehr Grünpflanzen zum Beispiel oder auch die Entwicklung eines möglichst nachhaltigen Gestaltungskonzepts. Beides setzte mintdesign bei der Verwandlung eines alten Industrie-Baudenkmals in moderne, lichtdurchflutete Arbeitsräume um. Gut für die Mitarbeitenden von Sartorius, einem international agierenden Life-Sciences-Unternehmen, die von dem angenehmen Raumklima in der ehemaligen Bötzow-Brauerei in Berlin am meisten profitieren.

Die vielen Pflanzen, ein expliziter Wunsch des Auftraggebers, seien in einem großen Maß für die positive Arbeitsatmosphäre verantwortlich, so Lars-Sebastian Dillner von mintdesign. „Pflanzen sind ein wichtiges atmosphärisches Mittel, auf das leider manchmal aus Kostengründen verzichtet wird. Dabei gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Erhebungen über die positive Wirkung von Grünpflanzen am Arbeitsplatz. In diesem speziellen Projekt waren sie dazu noch eine wichtige Ergänzung des akustischen Konzepts.“

Und das erforderte in den unter Denkmalschutz stehenden Räumen besondere Aufmerksamkeit: Bei bis zu acht Meter hohen Kappendecken, hartem Estrichboden und einem geschossverbindenden Luftraum war die Akustik denkbar schlecht. Als raumgliedernde Akustikabsorber fungieren nun die in den Raum gestellten Besprechungs- und Telefon-Boxen und die bauseitig eingebrachten Funktionsbereiche, die rückseitig mit Wollfilzplatten verkleidet sind. In der großen Halle, einem kathedralenartigen Raum, ergänzen raumhohe Vorhänge, mobile Raumtrenner mit integrierten Akustikpaneelen und eigens entwickelte Deckenabsorber das Akustikkonzept. Komplett auf Rollen erlauben sie außerdem eine flexible Nutzung der großen Fläche.

Der Auftraggeber wünschte, bereits vorhandenes Büromobiliar mit Eichenoberfläche eines anderen Bürostandortes wiederzuverwenden. mintdesign entwickelte aus dieser Anforderung ein Oberflächenkonzept. Während die Bereiche für konzentriertes und dauerhaftes Arbeiten überwiegend in Weiß gestaltet sind, heben sich die Zonen für gemeinschaftliche und temporäre Tätigkeiten durch warme Eichenholzoberflächen sowohl optisch als auch haptisch ab. Zudem kamen für sämtliche Einbauten zertifizierte Materialien zum Einsatz. Ein rundum grünes Projekt eben.